16.08.2020
VLW fordert regelmäßige COVID-19-Tests für alle Lehrkräfte auf freiwilliger Basis
Auf Unverständnis stößt beim Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen e. V. (VLW) die Weigerung der rheinland-pfälzischen Landesregierung, regelmäßige COVID-19-Tests für die Lehrkräfte des Landes anzubieten. Die Landesregierung hat in der vergangenen Woche angekündigt, diese Tests nur ein einziges Mal finanzieren zu wollen. „Das reicht bei Weitem nicht aus“, erklärt Karl-Heinz Fuß, Landesvorsitzender des VLW Rheinland-Pfalz, und führt weiter aus: „Die Pandemie ist kein punktuelles Ereignis, auf das man mit einmaligen Maßnahmen reagieren kann. Unsere Kolleginnen und Kollegen sind Tag für Tag einem erheblichen Infektionsrisiko ausgesetzt. Das Land steht hier in der Pflicht, für einen ausreichenden Gesundheitsschutz seiner Bediensteten zu sorgen.“
Wieder einmal stehe Rheinland-Pfalz hinter anderen Bundesländern zurück, erklärt der VLW mit Hinweis auf Nordrhein-Westfalen, das seinen Lehrkräften 14-tägliche Tests ermögliche.
Dabei würden nach Ansicht des VLW durch regelmäßige Tests nicht nur die Lehrkräfte selbst besser geschützt, sondern auch die Schülerinnen und Schüler. Da Lehrkräfte in den weiterführenden Schulen regelmäßig in mehreren Klassen eingesetzt seien, könne eine infizierte Lehrkraft leicht zum so genannten „Superspreader“ werden. „Bekanntlich verläuft der größte Teil der COVID-19-Infektionen weitgehend symptomfrei. Eine infizierte Lehrkraft, die nichts von ihrer Infektion weiß, gleicht somit einer tickenden Zeitbombe, die viele ihrer Schülerinnen und Schüler und darüber hinaus auch ihre eigene Familie gefährdet. Das wollen wir unseren Kolleginnen und Kollegen nicht zumuten“, erläutert Karl-Heinz Fuß und fordert: „Die Landesregierung muss allen rheinland-pfälzischen Lehrkräften regelmäßig kostenlose COVID-19-Tests anbieten. Angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens muss das unseres Erachtens alle 14 Tage möglich sein.“
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