Der VLW sieht sich als Interessenvertretung aller Lehrerinnen und Lehrer an Berufsbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz. Daraus ergibt sich für uns als Verband und unsere Vertreterinnen und Vertreter in den Personalräten die Aufgabe, in der bildungspolitischen Diskussion im Land dafür zu sorgen, dass die Belange der Berufsbildenden Schulen mehr als bisher Gehör finden, und gleichzeitig darauf zu achten, dass die Belange der Lehrkräfte hierbei nicht zu kurz kommen. Dies sind unsere Kernforderungen für die nächsten Jahre:
BBSn zeichnen sich durch eine einzigartige Verknüpfung von Teilzeit- und Vollzeitangeboten aus, die gegenseitig voneinander profitieren. Zur Sicherung der BBSn sollten überflüssige Konkurrenzangebote beseitigt statt ausgebaut werden. Die Quantität des Angebots sagt nichts über dessen Qualität aus! Wo nicht (mehr) ausgebildet wird, fehlen zukünftig qualifizierte Arbeitskräfte, worunter die gesamte Wirtschaftsstruktur leidet
Wir fordern die Entwicklung schulübergreifender pädagogischer Konzepte zur Einbindung der Technik, die Integration entsprechender Lerninhalte in die Lehrpläne und ein massiv ausgeweitetes Fortbildungsangebot für die BBS-Lehrkräfte. Die finanziellen Mittel dafür sind im wahrsten Sinne des Wortes Investitionen in die Zukunft!
Wir haben ein breit gefächertes Schulsystem, das unterschiedliche Angebote für unterschiedliche Bedarfe bereithält. Da bringt es nichts, alle Schularten unter dem Deckmantel der Gleichbehandlung über einen Kamm zu scheren. Wir brauchen bildungspolitische Ansätze, die auf die jeweiligen Bedürfnisse der verschiedenen Schularten zugeschnitten sind. Ein erster Schritt wäre die Anerkennung der BBSn als Ganztagsschulen – was sie da facto längst sind! – mit allen damit verbundenen Konsequenzen.
Der einzige Weg führt unseres Erachtens über die Attraktivität des BBS-Lehramts. Das fängt mit der Bezahlung an, und führt über die Aufstiegsmöglichkeiten bis zu den Rahmenbedingungen (siehe Arbeitszeit der Lehrkräfte). Marketingmaßnahmen allein helfen da nicht weiter
Wir sehen zwei Möglichkeiten: Entweder wird die Unterrichtsverpflichtung spürbar gesenkt (unsere Forderung: Absenkung auf 21 Wochenstunden), oder die außerunterrichtlichen Aufgaben werden entschlackt, indem Schaufensterprojekte, die wenig Ertrag bei hohem Aufwand bringen, eingestellt und Lehrkräfte von Verwaltungsaufgaben entlastet werden.
Analog zur Zwangsansparstunde sollten die Kolleginnen und Kollegen ein Arbeitszeitguthaben (unser Vorschlag: 8 Wochenstunden bei voller Stelle) erhalten, das sie individuell und entsprechend den Möglichkeiten der jeweiligen Einsatzschule über die nächsten Jahre verteilt abrufen können, auf Wunsch auch geblockt am Ende der Dienstzeit.
Wir befürworten ganz klar eine Fortführung des Angebots zur Altersteilzeit für Lehrkräfte, und zwar zu den Bedingungen, die vor den Sparmaßnahmen der letzten Jahre gegolten haben!
Schönrechnerei bringt nichts. An einer massiven Erhöhung der Planstellen führt kein Weg vorbei. Ziel muss eine nominell 105 %-ige Versorgung sein, um den Ausfall von Lehrkräften durch Fortbildung, Krankheit etc. durch qualifizierten Vertretungsunterricht auffangen zu können. Dazu ist es dringend erforderlich, sich verstärkt um den Nachwuchs an BBS-Lehrkräften zu bemühen.
Die Fehlallokation der FOS an der RS plus muss beendet werden. Die FOS ist eine Schulform der BBS und muss auch hier angesiedelt werden. Hier gibt es auch die qualifizierten Sek. II-Lehrkräfte für einen qualitativ hochwertigen Unterricht in allen Fächern!
Die Bildungsstandards in den Zubringerschulen (Gymnasien, RS plus, IGS) müssen gewährleistet werden, um die geforderte Ausbildungs- bzw. Studierfähigkeit sicherzustellen. Eine Möglichkeit dazu wären z. B. Abschlussprüfungen zur Erlangung eines Berufsreife- bzw. qualifizierten Sekundar-I-Abschlusses!