Corona: VLW besteht auf Ausweitung der Testungen
Alle am Schulleben Beteiligten, d. h. „Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulleitungen, … aber auch Schülerinnen und Schüler, Eltern und Großeltern, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, Unternehmen und weitere interessierte Mitglieder der Gesellschaft“ sind aufgefordert, an einer groß angelegten Umfrage zur Schule der Zukunft teilzunehmen (https://schule-der-zukunft.rlp.de). Einerseits darf man gespannt sein, was dabei herauskommt. Andererseits ist wohl kaum mit einer wirklichen Überraschung zu rechnen. Denn das, was Schule nötig braucht, um besser zu werden, erfordert vor allem zusätzliche finanzielle Mittel. Um die Schulen für die Zukunft zu wappnen, brauchen unsere Schulleitungen und Lehrkräfte zunächst mehr personelle Unterstützung, so dass dem Einzelnen und den Teams genügend Zeit für eine pädagogisch hochwertige Arbeit zur Verfügung steht. Dies lässt sich aus einigen Thesen der Umfrage bereits herauslesen, denn deren, durchaus wünschenswerte, Erfüllung kann nur mit zusätzlichem Arbeitseinsatz möglich werden. Des Weiteren müssen die Schulen aber auch baulich und technisch an künftige Konzepte angepasst werden. Da ist es nicht klug, wie beim Digitalpakt geschehen, in einer einmaligen Aktion Geld auszuschütten, das dann, weil es schnell ausgegeben werden muss, in vielerlei sinnlosen Ausgaben versickert. Vielmehr müssen professionelle Planungsteams zum Einsatz kommen, die ein umfassendes Konzept erstellen, um der Transformation eine solide Basis zu geben. All das wird viel Geld kosten, das die Politik zur Verfügung stellen muss. Dennoch sind wir vom VLW der Überzeugung, dass es keine Alternative dazu gibt, sich auf diesen Weg zu begeben. Denn wir spüren schon viel zu lange die Probleme, die unsere zunehmend heterogene Schülerschaft mit sich bringt. Gleichzeitig werden wir von der ausbildenden Wirtschaft abgehängt, weil wir an unseren Schulen der technischen Entwicklung oft nicht mehr folgen können. Vielleicht werden die Biontech-Millionen dabei helfen, die erforderlichen Ausgaben zu finanzieren.
Die sinkende Inzidenz, schnell verfügbare Booster-Impfungen und die in zeitlicher Nähe liegenden Weihnachtsferien könnten zur Hoffnung verleiten, dass die vierte Coronawelle nun allmählich ausläuft. Wenn man allerdings auf die Meinung der Experten hört, dann wird deutlich, dass die Zeichen keinesfalls auf Entwarnung stehen. So ist zu befürchten, dass sich CoViD-19 aufgrund von Reisen und privaten Feierlichkeiten während der Ferien weiter ausbreitet. Zudem ist die hochansteckende Omikron-Variante gerade erst im Anmarsch und wird eine fünfte Welle auslösen. Der VLW fordert deshalb mit aller Entschiedenheit, in den Vollzeitklassen und in Berufsschulklassen im Blockunterricht mindestens jeden zweiten Tag zu testen. In Berufsschulklassen im Teilzeitunterricht wäre täglich zu testen. Des Weiteren fordert der VLW wie bei den anlassbezogenen Tests, dass auch bei der nicht anlassbezogenen Testung Geimpfte und Genesene, zumindest freiwillig, teilnehmen dürfen. Angesichts der sich häufenden Meldungen über ein Unterlaufen des Impfschutzes durch die Omikron-Variante kommt auch diese Personengruppe wieder verstärkt als Überträger des SARS-CoV-2-Virus in Betracht, erst recht, wenn die letzte Impfung bereits einige Monate zurückliegt.
Nach den Weihnachtsferien muss alles dafür getan werden, dass unsere Schulen offenbleiben können und einer drohenden fünften Welle von vornherein entgegengewirkt wird. Es ist nicht hinnehmbar, dass mit Verweis auf zusätzliche Kosten freiwillige Tests von der Landesregierung untersagt werden, denn jeder Test schützt!
Der VLW setzt sich für Sie ein und wünscht seinen Mitgliedern erholsame und gesunde Ferien, eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start in ein glückliches Jahr 2022.
Sie sind anderer Meinung oder möchten noch etwas ergänzen? Dann schreiben Sie uns. Wir freuen uns auf Ihr Feedback unter info@vlw-rlp.de.
Voriger Beitrag | Zurück zur Übersicht | Nächster Beitrag |